Prinzipielle Überzeugungen
Ein Wolf handelt gemäß seiner Instinkte, ein Mensch gemäß seines Glaubens. Woran glauben Sonnenwölfe?
1.) Absolutes Selbsteigentum - jeder Mensch ist der alleinige und ausschließliche Eigentümer seines Körpers und seines Geistes. Nur das Individuum selbst hat das Recht, über seinen Körper und sein Denken zu entscheiden. Daraus leitet sich absolutes Eigentum an allen legitim erworbenen Gütern ab. Was das Individuum durch ursprüngliche Aneignung oder durch freiwilligen Handel erworben hat, gehört allein dem Individuum. Niemand außer dir selbst hat einen Anspruch auf deinen Körper, deinen Geist und deine Arbeitskraft – und folglich auch nicht auf die Früchte deiner Arbeit. Du gehörst dir allein.
2.) Alle Verstöße gegen das Prinzip des Selbsteigentums und seine Ableitungen sind illegitim. Kein menschengemachtes Gesetz kann etwas daran ändern. Legislatur, also von Menschen gemachtes Recht, drückt lediglich Machtverhältnisse aus. Somit nützen Gesetze tendenziell immer den Herrschern und schaden den Beherrschten. Nur das Individuum selbst kann mittels seiner natürlichen Urteilskraft entscheiden, was gerecht und was ungerecht ist, niemals können ihm Dritte diese Eigenverantwortung abnehmen. Ungerechte, falsche und menschenverachtende Gesetze zu brechen ist tugendhaft.
3.) Das sich aus absolutem Selbsteigentum und natürlicher Urteilskraft ergebende unveräußerliche Selbstbestimmungsrecht eines jeden Menschen steht im ewigen Konflikt mit dem Recht des Stärkeren. Seit Anbeginn der Zeit unterdrücken und versklaven die einen Menschen die anderen Menschen. Alle Herrschaftsverhältnisse sind Ausdruck dieser Tatsache. Alles Leben findet in diesem Spannungsverhältnis zwischen Realherrschaft der Stärkeren und Selbstbestimmungsrecht des Individuums statt.
4.) Demokratie bedeutet die Herrschaft der Mehrheit über die Minderheit und ist mit absolutem Selbsteigentum und unveräußerlichem Selbstbestimmungsrecht prinzipiell unvereinbar. Demokratische Entscheidungen können ausschließlich im Rahmen von Wahlkollektiven, also innerhalb von freiwillig gebildeten Gemeinschaften, legitim sein. In Zwangskollektiven, also Gemeinschaften, denen ihre Mitglieder unfreiwillig angehören, kann keinerlei Herrschaft jemals legitim sein.
5.) Jede menschliche Gemeinschaft bedarf der Fundamentalgüter Recht und Ordnung um gedeihen zu können. Die Produktion von Recht und Ordnung darf jedoch niemals einem Monopolisten überlassen werden. Jedes Monopol lädt zum Missbrauch durch den Monopolisten ein und gefährdet die Konsumenten der produzierten Güter. Da sich jedoch jede menschliche Gemeinschaft um natürliche Autoritäten bildet und diese Menschen eine Richterfunktion für die jeweilige Gemeinschaft übernehmen, besteht auch und gerade in der Produktion von Recht und Ordnung immer die Tendenz zur Monopolbildung. Diese Tendenz kann nur durch die Mitglieder der Gemeinschaft selbst gebremst werden - was die Pflicht eines jeden Gemeinschaftsmitgliedes ist.
6.) Der Mensch kann, begrenzt durch seine kognitive Kapazität, zu ungefähr 150 Menschen soziale Beziehungen aufrechterhalten (Dunbar Zahl). Das drückt sich in unzähligen freiwillig gebildeten Wahlkollektiven wie Freundeskreisen, Cliquen, Clubs, Vereinen und so weiter aus. Innerhalb dieser freiwilligen Zusammenschlüsse genießen die von ihren Mitgliedern selbst erschaffenen Regeln moralische Legitimität, da sie Ausdruck des Selbstbestimmungsrechts der Individuen sind, die sich aus freiem Willen zur Gemeinschaft zusammengeschlossen haben. Die Regeln von Zwangskollektiven hingegen können niemals moralisch legitim sein, da ihr Fundament Zwang und damit illegitim ist.
7.) Kooperation mit Zwangskollektiven und ihren Agenturen stützt und stärkt selbige und ist daher möglichst zu vermeiden. Es gilt sich ihrem schädlichen Einfluss bestmöglich zu entziehen und ihnen so wenig Aufmerksamkeit, Energie und Zwangsabgaben wie rational möglich zukommen zu lassen. Das bedeutet auf sozialer Ebene auch, immer wieder die moralische Verdorbenheit des Zwangssystems aufzuzeigen - nicht belehrend, sondern hinterfragend und zum Selbstdenken ermutigend.
8.) Der Konflikt zwischen unverhandelbarem Selbstbestimmungsrecht und dem Recht des Stärkeren ist ewig - daher ist die zentrale Frage eines freien Lebens nicht die Abschaffung des Recht des Stärkeren in seinen jeweiligen Erscheinungsformen, sondern die Fähigkeit zur inneren Freiheit in einer äußerlich unfreien Welt. Das bedeutet die eigene Energie nach innen statt gegen die Außenwelt zu richten und Frieden im Krieg zu finden.
9.) Diesen Frieden im Krieg, diese Liebe zum Spiel des Lebens, findet sich nicht in den Dingen, sondern in der eigenen Seele. Zugang zur eigenen Seele, zu Gott im Inneren, zu Glück, Zufriedenheit und Ruhe im Tanz, erlangt der Mensch durch Arbeit an sich selbst, durch Kreativität, Generativität, Einkehr, den Blick nach Innen und Besinnung auf seine essentielle Natur, sein sich wie die Sonne selbst illuminierendes Bewusstsein. Freiheit und Glück wachsen durch Selbsterkenntnis.
Mittels dieser Prinzipien lässt sich sinnloser Streit auf der Symptomebene vermeiden - und wo weniger auf Symptomebene gestritten wird, steht mehr Energie für noble Taten zur Verfügung.
Und genau darauf kommt es an.